… der Arzneipflanze des Jahres 2015.
Wir kennen das als Fellnasenbesitzer schließlich alle: Vor allem im Winter ist die Pflege der Pfoten sehr wichtig. Sie werden spröde und rissig, durch Streusalz, Splitt und Eis stark beansprucht.
Vor dem Spaziergang hilft das Einreiben mit z.B. Vaseline, damit sich Eis und Schnee schwerer festsetzen können. Zusätzlich hilft dieser Schutz, die Ballen widerstandsfähiger zu halten.
Nach dem Spaziergang ist folgend auf ein lauwarmes Baden eine passende Pflege das beste Mittel, Scheuern und Risse zu vermeiden.
Und auch jetzt im Sommer sind rissige Pfoten durch z.B. heißen Asphalt keine Seltenheit. Oder wie die süße Emma eines Arbeitskollegen, die begeistert lange Walking-Touren mitmacht und mehr Pflege für die beanspruchten Pfötchen benötigt. Bisher haben wir die im Handel erhältlichen Mittelchen verwendet, um Noobs Pfoten zu pflegen.
Nachdem Frauchen vor kurzem ihre Weiterbildung in Phytologie bei Swanie Simon erfolgreich beendet hat …
… was liegt da näher, als eine Pfotensalbe einfach selbst herzustellen.
Und zwar so, dass es wirklich jeder nachmachen kann.
Johanniskraut wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und beruhigend.
Zu Anfang ist eines nötig: Geduld!
Die gesammelten Johanniskrautblüten (die Gegend um das Wasserwerk in Mannheim-Käfertal ist reich gesegnet mit Johanniskraut, es blüht etwa von Juni bis August) müssen erst einmal 6-8 Wochen in Öl eingelegt werden, danach kann es losgehen. Genug Zeit, um die restlichen Zutaten zu besorgen.
Noobies Pfotenbalsam mit Johanniskrautöl
100 ml Johanniskrautöl (Rotöl)
(Johanniskrautblüten sammeln, etwa 12-24 h anwelken lassen, in ein Schraubglas geben, bissel andrücken und mit Öl [Frauchen verwendet Sonnenblumenöl, Sie können auch Olivenöl nehmen] ganz auffüllen, an einem hellen Ort 6-8 Wochen stehen lassen [die pralle Sonne muss nicht sein], dann erklärt sich relativ schnell der Name Rotöl, wichtig: ab und zu kräftig schütteln)
20 g Bienenwachs in Tropfenform
10 g Kokosfett
½ TL Honig
3 Tropen ätherisches Öl (z.B. Lavendel)
(etwa 5 ml Vitamin E als Konservierungsstoff, Frauchen hat es nicht verwendet)
Das Johanniskrautöl abzuseihen geht ganz einfach: Besorgen Sie sich ein Becherglas, diese kosten nicht viel und sind hitzebeständig. Darüber ziehen Sie eine alte Socke und seihen damit das Öl ab. Reste gut ausdrücken.
Legen Sie sich einen kleinen Löffel in das Eisfach, um später die Konsistenz der Salbe zu prüfen.
Stellen Sie sich kleine Gläser oder Döschen bereit, in die Sie die Salbe abfüllen werden.
Nun geben Sie das Kokosfett und Bienenwachs zum Johanniskrautöl und erwärmen das Becherglas im Wasserbad langsam, bis das Wachs geschmolzen ist, rühren, rühren, rühren (ruhig das Glas mal anheben und genau hinschauen, ob auch wirklich alle Tropfen verschwunden sind).
Ist das Wachs geschmolzen nehmen Sie das Becherglas aus der Hitze. Tropfen Sie etwas von dem hergestellten Balsam auf den gekühlten Löffel und entscheiden Sie ganz nach eigenem Gefühl, ob die Konsistenz so in Ordnung ist. Unser Balsam sollte etwas fester sein, da wir später noch mit etwas Honig ergänzen.
Bitte nicht auf die Idee kommen, das Becherglas wiederum in ein kaltes Wasserbad zu stellen. Das erscheint nur zu Beginn eine gute Idee, sorgt aber leider dafür, dass die Salbe ungleichmäßig und vor allem am Glasrand fest wird. Ein wenig Geduld und es geht schneller als gedacht.
Sobald sich eine leichte Trübung zeigt, geben Sie den Honig und die Tropfen des ätherischen Öls (Frauchen hat Rosenholzöl verwendet, da gerade greifbar) ins Becherglas. Gut verrühren.
Jetzt schnell in die bereitgestellten Gefäße abfüllen, ganz bis zum oberen Rand. Hier zeigt sich auch durch seinen vorhandenen Ausguss ein Vorteil des Becherglases.
Sollten Sie eine Salbe ohne Honig und ätherisches Öl herstellen, können Sie direkt nach dem Prüfen der Konsistenz abfüllen.
Sobald das Pfotenbalsam fest ist, das geht relativ flott, Deckel drauf, beschriften (Zutaten und wann Sie es hergestellt haben) und ab in den Kühlschrank.
Bei der Verwendung reicht ein dünner, durch die Wärme der Finger herausgestrichener Film.
Haltbar für (hoffentlich) etwa ein Jahr, auch ohne Vitamin E. Erfahrungsgemäß wird unser Gläschen den Winter nicht überleben.
Notieren Sie sich die genauen Mengen und verwendeten Zutaten sowie deren Herstellung (z.B. Zeit der Ölherstellung). Wenn Sie die Salbe besonders gelungen finden haben Sie so immer das korrekte Rezept zur Hand.
Unser Pfotenbalsam ist auch eine wunderbare Geschenkidee für andere Hundebesitzer. Die freuen sich einen Wolf, glauben Sie das ruhig ♥
Die arbeitslos gewordenen Hirschtalgstifte haben einen neuen Verwendungszweck: Die Türgummis des 190er-Noobiemobils freuen sich über diese Extrapflege.
Tipp: Zum Säubern der Utensilien das Wasserbad und viel, viel Zewa verwenden.