… im südlichen Teil des ostfranzösischen Mittelgebirges waren uns auf der Rückfahrt vom Gardasee gerade recht, um einen Zwischenstopp einzulegen und noch ein paar Tage auszuspannen.
Südliche Vogesen, Bavilliers:
Diesmal haben wir uns für ein hundefreundliches Bed & Breakfast entschieden. Das „Chambres d’Hôtes Au Bout du Champ“ liegt sehr ruhig in Bavilliers, wenige Kilometer entfernt von Belfort.
Tipp: Jeden ersten Sonntag von März bis Dezember findet in der gesamten Altstadt von Belfort ein großer Flohmarkt statt, einer der größten in Frankreich.
Wir wurden gastfreundlich von Herr und Hund (Jumpy, ein noch jung wirkender Jack Russell im Alter von 12 Jahren, der sich sehr gut mit Noob verstanden hat) begrüßt. Eine kurze Führung um das Haus hat unsere Unternehmungsliste um einen wichtigen Punkt ergänzt: Jacuzzi ausprobieren! (Frauchen war es für den großen Außenpool etwas zu kühl, Herrchen hat sich in die Fluten gestürzt und den Pool für gut befunden.) Die Ausstattung ist im Bad modern, im Zimmer rührend landhäuslich und sehr sauber. Ein kleiner Kühlschrank im gemeinschaftlichen Frühstückszimmer der Gäste hat die Kühlung der Frischfleischversorgung für Noob sichergestellt. Direkt am Haus beginnt ein Feld, das ideal für morgendliche und abendliche Gassigänge ist.
Da wir erneut an einem Samstag spät angekommen sind, waren wir heilfroh über die Möglichkeit, nur ein paar Meter weiter einen Super U zu haben, der auch Sonntags von 9.00-12.30 Uhr geöffnet hat. Die Fleischtheke ist ein wahrgewordener BARF-Traum von verschiedenen Fleischsorten und vor allem Innereien sowie RFK. Zusätzlich gibt es dort direkt am Supermarkt einen 24-h-Waschmaschinenservice: Geld einwerfen und waschen.
Da wir dann doch drei volle Tage Aufenthalt hatten, war klar, hier gehen wir wandern (den berühmten „Ballon d’Alsace“ oder auch „Elsässer Belchen“ als eindeutigen Favorit im Kopf). Unterstützend hatten wir uns bereits im Vorfeld den Rother Wanderführer „Vogesen“ von Bernhard Pollmann besorgt. Nutzen Sie den angebotenen GPS-Download, alleine für die diversen Startpunkte ist das immer eine enorme Erleichterung.
Unsere erste Wandertour in den Vogesen, an der Moselquelle:
Unsere erste Tour 46 führte zum Startpunkt „Source de la Moselle“ (Moselquelle). Von der Vogesenclubhütte „Chalet du Séchenat“ folgt die Wanderung stramm (die Momente, in denen Frauchen schwört, nie wieder wandern, geschweige denn spazieren zu gehen) zum „Roches du Sabbat“ (Sabbatfelsen) und kann an der folgenden Hochwiese abgekürzt werden. So ist man gute 5-6 h unterwegs. Wichtig: Sollten Sie mit einem großen Hund unterwegs sein, muss sich dieser idealerweise über der Schulter tragen lassen, da zwei Mal eine Metallleiter überwunden werden muss, die ein Hund nicht selbst bewältigen kann!
Südliche Vogesen, die Stadt Belfort:
Zeit für etwas Kultur muss auch sein (oder: Frauchen meutert und will einfach nur mal gucken). Ein gemütlicher Tagesausflug nach Belfort und eine Besichtigung der Zitadelle mit dem berühmten „Löwen von Belfort“ (22 m lang, 11 m hoch) aus Vogesen-Sandstein mit anschließendem Bummeln durch die Altstadt entspannt und lohnt sich. Es gibt eine Riesenauswahl an Lokalitäten um sich zu stärken. Wir waren im Restaurant „Le Pot au Feu“ und können es uneingeschränkt empfehlen. Dort gibt es Teppichboden, was Noob ganz gut gefallen hat. Das Restaurant ist vollgestopft mit Kitsch und wirkt trotzdem sehr ansprechend. Es ist gemütlich, bietet exzellenten Service und gutes Essen in gehobener Preisklasse.
Südliche Vogesen, Radfahrergebiet „Ballon d’Alsace“ oder auch „Elsässer Belchen“:
Der „Ballon d’Alsace“ war am 10. Juli 1905 Schauplatz der ersten Bergetappe der Tour de France und ist bei Radfahrern sehr beliebt. Jetzt gibt es als Wanderer zwei Möglichkeiten: Man richtet sich nach dem vorhandenen Wanderführer und wählt Tour 48 um eine abwechslungsreiche aber auch anstrengende Bergwanderung zu genießen. Oder entschließt sich, direkt an der „Ferme-Auberge du Ballon“ zu parken (ehrlich gesagt, Mensch und Hund waren mittlerweile doch etwas erschöpft).
Ab hier ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum Jeanne-d’Arc-Denkmal, das die Grenze zwischen den drei französischen Regionen Elsass, Lothringen und Franche-Comté bildet (Jeanne d’Arc siegte 1429 über die Engländer, wurde 1431 als Hexe verbrannt und 1920 heilig gesprochen). Wir empfehlen direkt danach den „Entdeckerpfad“ zu nutzen, er bietet ein wunderschönes Panorama. Und wenn man Glück hat (oder wie man es nimmt) begegnet man ganz ungezwungen freilaufenden Eseln oder Pferden. Die Schwalben mit ihren waghalsigen Flugmanövern direkt über unseren Köpfen und am Steilhang waren eine wahre Freude.
Zurück an der „Ferme-Auberge du Ballon“ lohnt sich eine kurze Kaffeepause. Hunde sind im Inneren nicht erlaubt, aber der Außenbereich lädt bei schönem Wetter zum Sitzen ein.
Fazit: Als Zwischenstopp empfehlen wir ausdrücklich das „Chambres d’Hôtes Au Bout du Champ“. Etliche andere Gäste aus z.B. den Niederlanden oder Deutschland haben nur eine Nacht verbracht. Es ist extrem hundefreundlich und bietet ein erstklassiges Frühstück mit selbst gebackenem Brot sowie selbstgemachter Marmelade.
Tipp: Will man sich länger aufhalten oder richtig wandern und die Vogesen erkunden, bietet sich eine etwas mehr gegen Norden gehende (also mittiger gelegene) Unterkunft an. So sind die Fahrten zu den Wanderungen nicht ganz so weit.