… und stürze mich wie wild auf dich. So ungefähr verlief der erste Spaziergang zusammen mit einem hübschen kleinen Teufel namens Ari. Seit jungen Jahren immer wieder bei verschiedenen Besitzern, hin und her geschoben, ist er jetzt bei einem Frauchen, das sich sehr viel Mühe gibt und alles versucht, dem Kleinen ein sicheres Leben zu bieten.
Blieb für uns nur eine Frage: Muten wir Noob zu, dass er gejagt und schlimmstenfalls gezwickt wird?
Ja nun, Augen zu und durch. Hunde sind klar gestrickt, die beiden haben dieselbe Größe und in Watte packen ist nicht. Ari braucht Hilfe und unser Kleiner ist ja selbst eher robuster Natur. Glücklicherweise können beide ohne Leine laufen.
Zu Anfang war es Noob anzusehen, wie irritiert er von diesem ungewohnten Verhalten ist. Bis er sehr schnell bei zu heftigen Attacken anfing sich zu wehren, nicht bissig aber bestimmt und siehe da, das zeigte Wirkung bei Ari. Wir möchten betonen: Würden die beiden zueinander echte Aggressionen zeigen, klar, kein Spaß mehr. So aber braucht Ari nur etwas Übung und vor allem Möglichkeit, mit anderen Hunden zu interagieren. Bei ihm handelt es sich nur um heiße Luft und es ist kein Wille da, den anderen wirklich zu verletzen.
Warum er sich genau so verhält, was die möglichen Gründe sein könnten, warum er ein „Raufer“ wurde, weiß man leider nicht. Seine Vorgeschichte ist grob bekannt, was er erlebt hat … wer weiß.
Der ganze erste Spaziergang bedeutete für Hunde und Halter realistisch betrachtet: Sträääässssss. Am Ende der zwei Stunden waren wir uns aber einig, wir versuchen es noch einmal. Ganz ehrlich, jedes Mal Noob das zuzumuten, nein, das hatten wir nicht vor. Aber gleich aufgeben war keine Option. Die Tierliebe hört nicht bei unserem eigenen Hund auf.
Der zweite Spaziergang im Abstand von 2-3 Wochen verlief erst einmal wieder nicht so gut. Nach 10 min aber entspannte sich die ganze Situation zusehends. Ari und Noob trabten nebeneinander her, schnüffelten gemeinsam und rannten zusammen. Ob Ari das gemeinsame „Am-Stock-zerren“ dann genauso wie Noob als Spaß empfand … naja … da überwog dann eher doch das „Besitzen-wollen“. Auch hatte er immer mal wieder „Ich-bin-ein-giftiger-kleiner-Hund“-Phasen, aber nicht mehr so oft wie noch beim ersten Mal. Sein Frauchen konnte das Verhalten auch gut stoppen, ihn kurz beruhigen, belohnen und weiter.
Mittlerweile treffen wir uns regelmäßig und eines ist immer gleich: Die ersten 5 min geht es sehr wild zu. Ari giftet, Noob mag das natürlich nicht und wehrt ab, das Rennen beginnt und geht schnell in ein „gemeinsames“ statt „gegeneinander“ über. Unterwegs packt es Ari nur noch selten, die meiste Zeit versteht er sich gut mit Noob.
Der Beginn einer (fast) wunderbaren Freundschaft.