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Jan 15 2014

Freies Formen (Free Shaping): Steig in den Karton

Normalerweise lernen wir unserem Hund neue Befehle, indem wir ihm den Befehl geben und zeigen, was zu tun ist. Beim Freien Formen oder Free Shaping (auch Approximation) geht es darum, den Hund selbst herausfinden zu lassen, was wir von ihm möchten. Die Idee fanden wir spannend, warum nicht mal ausprobieren (man möge verzeihen, dass es sich manchmal komisch anhört, aber WIR bedeutet halt einfach immer Frauchen und Herrchen, Mama und Papa, Fleischmaschine und Spielautomat etc.pp).

Noob weiß, was ein Clicker ist und dass „Click“ bedeutet: super, korrekt, Leckerchen.

Zuerst: Wir haben von einem großen, flachen Karton die Laschen und den Deckel entfernt, viele Leckerchen vorbereitet und den Clicker zur Hand genommen.

Los geht’s: Den Karton haben wir einfach auf den Boden gestellt und Noob mit „Los geht‘s“ aufmerksam gemacht, dass jetzt irgendwas passiert. Da Noob sehr ungestüm ist haben wir den Karton eingeklemmt, so dass er schwer zu verschieben ist. Das hat aber im Laufe der Übung nicht gut funktioniert (grrrwaaahhh … Papier kann man reißen … grrrwaaahhh… schiebschupsknuffkipp … grrrrrr … stirb), so dass es im Endeffekt bald praktischer war, den Karton einfach mit einer Hand festzuhalten.

Es ging darum, Noob nicht anzusprechen, keine Bewegungen vorzugeben, abzuwarten, nur unser Blick ging Richtung Karton. Zu Anfang haben wir sofort geclickt, wenn er auch nur leicht in Richtung Karton geschaut hat. Jede richtige Handlung wurde ein paar Mal geclickt und belohnt, dann nicht mehr, jede neue, richtige Interaktion wurde geclickt und belohnt, dann nicht mehr …

NoobEs läuft: Schnell ist er dazu übergegangen sich auf den Karton zuzubewegen, click, Leckerlie … näher, click, Leckerlie. Dann Karton berührt, click, Leckerlie … gestupst, click, Leckerlie … dann ist es etwas ausgeartet (siehe grrrwaaahhh). Er hat die Belohnung für das anstupsen damit verbunden, dass er den Karton packen und durch das Zimmer schleudern soll (dabei haben wir DAS nicht bestätigt, oder doch?!) oder er hat einfach kurz Bock auf einen Kartonkampf bekommen. War aber in Ordnung, länger als 5-10 min wollten wir am Anfang eh nicht probieren.

Am nächsten Tag: ging Noob gleich dazu über, den Karton anzustupsen. Diesmal haben wir das nicht bestätigt und nach kurzem Bellen, Spielgetue und dem Versuch, erneut Feind Pappe im Kampf zu besiegen gab es den Moment, dass er die Pfote Richtung Rand hob, click, Leckerlie.

Dann wurde es etwas zäh und wir haben was getan, von dem wir nicht glauben, dass es im Freien Formen „erlaubt“ ist. Aber warum beim Spaß übertreiben und alles an strengen Regeln festtackern. Wir haben ein Leckerchen in den Karton gelegt und das Reinsteigen unseres Rackers geclickt und belohnt. Danach lief es viel besser, mit etwas mehr Geduld endete tatsächlich die Übung damit, dass ein Noob im Karton saß. Wir sind immer noch begeistert, wie schnell es geklappt hat (naja, mit Leckerliehilfe). Wobei wir bei 10 min aufgehört haben, sonst wird das zu anstrengend. Noob soll ja nicht gefrustet werden und die Motivation behalten.

Noob hatte Spaß und wir haben wieder etwas mehr gelernt, auf unseren Hund zu achten und seine „Sprache“ zu verstehen, perfekt.